In der Kedu-Ebene der südostasiatischen Insel Java erhebt sich der Stupa von Borobudur, ein buddhistisches Heiligtum. Der unter der Dynastie der Shailendra um 800 n. Chr. errichtete Sakralbau war einst eine Stätte der Ahnenverehrung und ein Ort der Meditation. Der im Grundriss quadratische Bau mit einer Seitenlänge von 112 m und einer Höhe von 31,5 m ist aus Vulkangestein und Basalt in mörtelfreier Fugenbauweise errichtet und gleicht einer Stufenpyramide. Der Borobudur wurde auf einem Hügel gebaut und hat keine Innenräume. Der obere Teil des Sakralbaus wird von drei schmucklosen Rundterrassen mit 32, 24 und 16 steinernen Glocken, Stupas, sowie einer Riesenglocke, dem Hauptstupa im Mittelpunkt, gebildet. Die architektonische Dreiteilung wird auch als Abbild einer unterirdischen, einer irdischen und einer überirdischen (himmlischen) Welt gedeutet. Die Steinglocke symbolisiert die kosmische Gebärmutter (Garbha) und gleichzeitig das Ei der Schöpfung (Brahmanda). Anfang der 1970er Jahre wurde der Tempel mit finanzieller Unterstützung durch die UNESCO restauriert. Die UNESCO verlieh dem Baudenkmal im Jahre 1991 das begehrte Prädikat „Kulturerbe der Menschheit“. Das Modell ist ein Geschenk des Gouverneurs von Zentral Java und wurde von indonesischen Modellbauern gefertigt.