Aus der kleinen Michaeliskapelle hervorgegangen, erhebt sich heute die gewaltige Michaeliskirche im Westen der Innenstadt und beherrscht dort die Elbe und den Hafen. Der früh-klassizistische Turm, kraftvoll durchformt, wurde wegen seiner Größe und Wucht zum Wahrzeichen Hamburgs. 1750 brannte die Kirche schon einmal wegen Blitzschlages ab und wurde im Stil des Barock wieder-aufgebaut. Dabei wurde der Turm als Holzkonstruktion errichtet und mit Kupfer verkleidet. 1906 lösten Lötarbeiten im Turm einen verheerenden Brand aus, der die Kirche total vernichtete. Die fünf Handwerker konnten sich mit knapper Not retten, doch der Feuerwächter, der schon 30 Jahre lang treu seinen Dienst verrichtete und den Brand noch über Telegraph gemeldet hatte, stürzte mit dem brennenden Turm auf die Kirche. 1952 wurde die Kirche wieder eingeweiht, wobei nur noch der Taufstein und der Gotteskasten von 1763 geblieben sind. Die Kirche bietet heute 2.500 Menschen Platz. Der Turm ist 132 m hoch, die Turmuhr mit 8 m Durchmes­ser ist die größte Deutschlands, wobei allein jeder Zeiger 130 kg wiegt!